Der Hund ist kein Wolf – Ein Blick auf die Domestikation.
Noch immer hält sich der Mythos, Hunde müssten wie Wölfe behandelt werden. Doch Forschung zeigt klar: Der Haushund ist keine gezähmte Version des Wolfs, sondern eine eigenständige Art mit anderen sozialen Strukturen, Bedürfnissen und Fähigkeiten. Wer Hunde an Wolfsbildern misst, ignoriert ihre tatsächlichen Bedürfnisse – und riskiert Stress, Angst und Missverständnisse im Zusammenleben - bis hin zu Aggression, die sich gegen die Halter:innen richtet.
Hunde sind keine Kinder? Stimmt! ABER..
Hunde sind keine Kinder – doch Bindung, Emotionen und Abhängigkeiten zeigen erstaunliche Parallelen. Studien wie der „Strange Situation Test“ belegen, wie eng sich Erkenntnisse aus Psychologie und Pädagogik auf Hunde übertragen lassen. Der gesellschaftliche Wandel im Umgang mit Kindern macht klar: Auch Hunde brauchen mehr Empathie, Verständnis und bedürfnisorientierte Begleitung.
“Balanced Training“ oder die ausgewogene Anwendung von Gewalt
„Balanced Training“ verspricht Ausgewogenheit – tatsächlich kombiniert es Belohnung mit Strafe, Druck und Angst. Was als Balance verkauft wird, ist die Verharmlosung von Gewalt. Wirklich ausgewogen kann Training aber nur dann sein, wenn es sich am individuellen Hund orientiert, Bedürfnisse berücksichtigt und in der Folge konsequent auf positive Strafe verzichtet.
Das Trump-Prinzip im Hundetraining
Das „Trump-Prinzip“ im Hundetraining beschreibt eine Strategie, die auf Vereinfachung, Verdrehung von Fakten und Einschüchterung setzt. Anstelle fundierter Lerntheorie werden Parolen verbreitet, Gewalt legitimiert und problematische Methoden als notwendig dargestellt.
Gewalt im Hundetraining – rechtliche und wissenschaftliche Definitionen
Gewalt im Hundetraining beginnt viel früher, als viele glauben. Nicht erst bei Schlägen, sondern überall dort, wo Verhalten durch Druck, Angst oder Machtgefälle verändert wird.
Rechtlich und wissenschaftlich ist eindeutig: Leinenruck, Blockieren, Ignorieren, Isolation oder „Raumverwaltung“ sind Gewalt. Sie erzeugen Stress, Angst und langfristige Schäden – und haben im modernen, evidenzbasierten Training keinen Platz.
Das „Leitwolfprinzip“ – eine längst widerlegte Theorie
Das „Leitwolfprinzip“ klingt erstmal stark und klar – ist in Wahrheit aber ein Relikt aus Fehlbeobachtungen an Wölfen in Gefangenschaft. Wissenschaftlich längst widerlegt, wird es im Hundetraining dennoch genutzt, um Zwang und Gewalt zu legitimieren. Warum diese Methoden nicht nur unnötig, sondern sogar tierschutzrelevant sind – und was Hunde tatsächlich brauchen – zeigt ein Blick auf die Fakten.
Nature vs. Nurture im Hundetraining
Aggression, „harte Rassen“, Hunde mit zurückliegenden Beißvorfällen – noch immer heißt es, positives Training funktioniere hier nicht. Die Wissenschaft zeigt das Gegenteil: Genetik erklärt nur einen kleinen Teil des Verhaltens, während Umwelt, Erziehung und Erfahrung entscheidend sind. Belohnungsbasiertes Training wirkt bei allen Hunden – und Gewalt produziert nur immer neue Probleme.
„Räume verwalten“ – Gefährliche Euphemismen im Hundetraining
„Räume verwalten“ klingt harmlos, modern und professionell. Doch hinter diesem Begriff verbirgt sich nichts anderes als altbekannte aversive Methoden: Blocken, Druck und Einschränkung. Euphemismen wie diese verschleiern die Realität – nämlich, dass Hunde durch Angst, Stress und Zwang kontrolliert werden. Es handelt sich hierbei nicht um einen harmlosen Trend, sondern einen gefährlichen Rückschritt für unser Miteinander.
Tierschutzwidriges Verhalten von Trainer:innen anzeigen
Die aversive Szene wird seit einiger Zeit von wohlklingenden Begrifflichkeiten beherrscht, hinter denen eine ganze Menge Gewalt steckt. Seit Jahrzehnten hat sich dort jedoch nichts außer der Wortwahl geändert. Sprach man früher noch geradeheraus von “blocken“ und Co., muss man heute Konsequenzen fürchten, wenn das im Umgang mit Hunden die Methode der Wahl ist. Zu Recht. Und wenn man als Trainer:in mit diesen “Methoden“ arbeitet? Dann kann einen das schon einmal den Job kosten. Gottseidank.
Gemeinsam mit @rica_dog.life.coaching haben wir bei Instagram einen Beitrag dazu gemacht - schaut auch dort gern einmal rein.
