Der Hund ist kein Wolf – Ein Blick auf die Domestikation.
Noch immer hält sich der Mythos, Hunde müssten wie Wölfe behandelt werden. Doch Forschung zeigt klar: Der Haushund ist keine gezähmte Version des Wolfs, sondern eine eigenständige Art mit anderen sozialen Strukturen, Bedürfnissen und Fähigkeiten. Wer Hunde an Wolfsbildern misst, ignoriert ihre tatsächlichen Bedürfnisse – und riskiert Stress, Angst und Missverständnisse im Zusammenleben - bis hin zu Aggression, die sich gegen die Halter:innen richtet.
Gewalt im Hundetraining – rechtliche und wissenschaftliche Definitionen
Gewalt im Hundetraining beginnt viel früher, als viele glauben. Nicht erst bei Schlägen, sondern überall dort, wo Verhalten durch Druck, Angst oder Machtgefälle verändert wird.
Rechtlich und wissenschaftlich ist eindeutig: Leinenruck, Blockieren, Ignorieren, Isolation oder „Raumverwaltung“ sind Gewalt. Sie erzeugen Stress, Angst und langfristige Schäden – und haben im modernen, evidenzbasierten Training keinen Platz.
Das „Leitwolfprinzip“ – eine längst widerlegte Theorie
Das „Leitwolfprinzip“ klingt erstmal stark und klar – ist in Wahrheit aber ein Relikt aus Fehlbeobachtungen an Wölfen in Gefangenschaft. Wissenschaftlich längst widerlegt, wird es im Hundetraining dennoch genutzt, um Zwang und Gewalt zu legitimieren. Warum diese Methoden nicht nur unnötig, sondern sogar tierschutzrelevant sind – und was Hunde tatsächlich brauchen – zeigt ein Blick auf die Fakten.
Nature vs. Nurture im Hundetraining
Aggression, „harte Rassen“, Hunde mit zurückliegenden Beißvorfällen – noch immer heißt es, positives Training funktioniere hier nicht. Die Wissenschaft zeigt das Gegenteil: Genetik erklärt nur einen kleinen Teil des Verhaltens, während Umwelt, Erziehung und Erfahrung entscheidend sind. Belohnungsbasiertes Training wirkt bei allen Hunden – und Gewalt produziert nur immer neue Probleme.
